Presseartikel

02.12.2011 Die Stadt ehrt ihre erfolgreichen Sportler

presse_2011_12_02.JPGVon Anthia Schmitt

PFULLENDORF „So voll war es hier noch nie.“ Bürgermeister Thomas Kugler und SWR-Sportjournalist Michael Dittrich, der es sich trotz seiner Erkrankung nicht nehmen lässt, Jahr für Jahr nach Pfullendorf zu kommen, um die Sportlerehrung zu moderieren, waren beeindruckt vom bis auf den letzten Platz besetzten Bürgersaal. Viele stolze Eltern, aber auch Vereinskameraden waren gekommen, um ihren „Helden“ zu applaudieren. Ein weiterer Grund für die Teilnahme an der Sportlerehrung war natürlich der Ehrengast. Nachdem im letzten Jahr mit der Biathletin Simone Hauswald eine Wintersportlerin zu Gast war, übernahm heuer mit der Speerwerferin Christina Obergföll eine Leichtathletin die Ehrung der Pfullendorfer Sportler.

Sie plauderte mit dem Moderator offen über ihre Erfolge und ihre weniger erfolgreichen Wettkämpfe, ihr Studium des Gesundheitsmanagements, das sie nach der Olympiade 2012 in London mit der Masterarbeit abschließt, und von ihrem Traum, auch bei der Sommerolympiade 2016 in Brasilien noch einmal an den Start zu gehen. „Den Speer dorthin werfen, wo ich hinwerfen kann, nämlich weit über 70 Meter“, nannte sie als ihr „großes Glück“,
erzählte, wie sie als Kind über den klassischen Dreikampf zum Siebenkampf und schließlich zum Speerwurf kam. „Ich bin sehr trainingsfleißig“, zeigte sie den vielen Jugendlichen im Saal den Weg zum sportlichen Erfolg auf. Bevor Obergföll die diesjährigen Ehrengeschenke, ein kuscheliges Badetuch mit eingesticktem Wappen der Stadt und dem Schriftzug „Fit bleiben“, an die Preisträger überreichte, nahm der Bürgermeister die höchsten Ehrungen vor. Manfred Käser, seit 40 Jahren Mitglied im Flugsportverein, davon lange Zeit als Vorsitzender, und sein Vereinskamerad Arthur Engel, der seit 30 Jahren Mitglied ist und seit 27 Jahren die Kasse verwaltet, wurden mit dem Sportehrenbrief der Stadt ausgezeichnet.

„Den Sportehrenbrief gibt es nur für besondere Leistungen“, machte Kugler deutlich, dass man schon, wie die beiden Geehrten, eine „tragende Stütze im Verein“ sein muss, um diese hohe Auszeichnung zu erhalten. Im Gespräch erinnerte sich der 74-jährige Käser, der noch immer die Fluglizenz hat und als ehrenamtlicher Flugleiter fungiert, an die „Anfänge mit ganz kleinen Fluggeräten“. Man müsse körperlich fit sein und ein Gefühl für Technik und Bewegung haben, sagte er. Allerdings bezeichnete er mit einem Schmunzeln das „Herausholen und wieder Hineinräumen der Maschine“ als einzigen Sport beim Fliegen. „Sie haben den Flugsportverein maßgeblich mitgeprägt“, würdigte Kugler die Leistung Käsers, „ein Mann mit Idealismus und Begeisterungsfähigkeit, die er in den Verein einbringt.“ Arthur Engel, der seit fast drei Jahrzehnten die gesamte kaufmännische Abwicklung mit Rechnungsstellung und Bewirtschaftung der vereinseigenen Tankstelle übernimmt und darüber hinaus ein gewaltiges Vereinsvermögen verwaltet, sagte Kugler: „Eine Leistung, die nicht hoch genug zu bewerten ist.“ Gleichzeitig lobte er die Vereinsarbeit: „Der ganze Flugsportverein hat weit über die Region hinaus einen sehr guten Namen.“ Obwohl viele Kinder und Jugendliche zur Ehrung anstanden, nahm sich Dittrich bei jeder Sportart Zeit für ein kurzes Gespräch und am Ende, nachdem sich Christina Obergföll in das Goldene Buch der Stadt eingetragen hatte, gehörte das Podium den Autogrammjägern. Für den swingenden musikalischen Rahmen sorgten Jürgen Heudorfer und Matthias Lüding vom Stadtmusikforum.

Foto 1 , Foto 2 (Fotos G. Theml)