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Pilotin wünscht sich mehr Frauen über den Wolken

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Claudia Gabele hat mehr als 500 Stunden Flugerfahrung – Seit 23 Jahren ist sie Inhaberin des Privatpilotenscheins

PFULLENDORF 12.06.2013 (Ingo Selle)  „Ich wünsche mir sehr, dass endlich mehr Frauen zum Fliegen kommen“, sagt Claudia Gabele, Hausfrau aus Wald-Sentenhart am Vereinsheim des Flugsportvereins Pfullendorf. Denn dort an der Aftholderberger Straße, direkt vor den Toren der ehemals Freien Reichsstadt, wird am kommenden Samstag, 15. Juni, wieder ein kostenloser Informationstag für Flugenthusiasten angeboten.

Neben technischen und rechtlichen Informationen soll den Interessenten auch die Faszination, selber zu fliegen, vermittelt werden. Und da ist, neben anderen Vereinsmitgliedern, Claudia Gabele als Pilotin aus Leidenschaft die richtige Partnerin, um das Flugfieber weiter zu tragen.

Selber infiziert hat sich die Mutter von drei Kindern vor inzwischen etwa einem Vierteljahrhundert bei einem Rundflug vom „Pfulli Airport“ aus. Sie war so begeistert, dass Claudia Gabele vor 23 Jahren selber den Privatpilotenschein für Motorsegler machte.

Ihr Flugbuch weist mehr als 600 Starts und Landungen auf

Inzwischen weist ihr Flugbuch mehr als 550 Stunden Flugerfahrung auf, mit über 600 Starts und Landungen. Für einen Privatpiloten sind das ganz beachtliche Zahlen. Besonders, weil es Claudia Gabele nicht auf Rekordjagden abgesehen hat. „Für mich bedeutet einen Tag zu fliegen, so viel wie eine Woche Urlaub, weil das ein so intensives Erlebnis ist“, sagt sie glücklich und entspannt. „Beim Fliegen sitzt man im doppelten Sinn über den Dingen“, schwärmt Claudia Gabele. „Ich fliege deshalb auch nicht, um von A nach B und zurück nach A zu gelangen, sondern steuere gerne unterschiedliche Plätze an, vorzugsweise Segelflugplätze, um andere Pilotinnen und Piloten kennen zu lernen. Da gehört dann auch mal eine Übernachtung im Mini-Zelt, oder bloß im Schlafsack unter der Tragfläche des Vereinsflugzeugs durchaus mit dazu. Deshalb fände ich es ganz toll, wenn wir im Pfullendorfer Verein mehr Pilotinnen hätten, damit wir zusammen fliegen können.“

Ob Aalen oder Aichach, Bayreuth oder Bruchsal, Tannheim oder Würzburg: Jeder Platz habe seine Eigenheiten und sei eine neue Herausforderung, sagt die Pilotin Claudia Gabele. Die erwähnten Zielflughäfen sind dabei nur eine kleine Auswahl aus ihrer akribisch aufgelisteten Statistik von mittlerweile 157 angesteuerten Flugplätzen.

Dass sich die private Fliegerei durchaus auch zur Entdeckung von „Neuland“ eignet, hatte Claudia Gabele bereits im August 1997 unter Beweis gestellt.

Zusammen mit der Pfullendorfer „Towerfrau“ Anne Münsterer, die besonders an den berühmten, hiesigen Flugtagen die Luftverkehrslage lenkt, flog sie nach Pritzwalk in Brandenburg. Dort übernachteten sie im Zelt. Der historische Ort kann Besiedelung bis zurück in die Jungsteinzeit (3000 bis 1800 vor Christus) nachweisen.

Aber auch die unmittelbar heimische Umgebung eröffnet den Fliegern malerische und immer wieder neue Perspektiven aus der Luft. So hätten Bayern, das Allgäu, das Donautal, die Schwäbische Alb oder der Bodensee für die erfahrene Pilotin Claudia Gabele immer wieder Faszinierendes zu bieten.